Mittwoch, 20. Oktober 2010

Vera die aus dem Dschungel kam

Hallo,

dank meiner neuen besten Freunde, Mrs. V. Omex und Mr. R. Eisegold, habe ich die Amazonastour ohne groessere Blessuren und problemlos hinter mich gebracht. Es war eine superlange Reise bis dahin und von da wieder nach Salvador, aber es hat sich gelohnt.

Am Donnerstag bin ich direkt von der Schule aus mit dem Bus aufgebrochen zum Flughafen und habe den Flug um 18:00 Uhr nach Brasilia genommen, wo ich dann ungestiegen bin und um 01:30 Uhr in Manaus, der Hauptstadt Amazoniens gelandet bin. Todmuede und fertig habe ich mich dann mit dem Taxi in mein kleines, schaebbiges Hotel bringen lassen, von dem aus ich am naechsten Tag um 06:30 Uhr zu meiner Expedition abgeholt werden sollte.

Deshalb bin ich dann um 05:30 Uhr aufgestanden, und mir ist dann an der Rezeption aufgefallen, dass zwischen Manaus und Salvador eine Stunde Zeitunterschied ist.... Da habe ich dann halt eine Stunde gewartet und wollte mich dann noch einmal erkundigen, ob die Reiseleitung wohl wirklich an mich denkt. Die Rezeptionistin und ich sind aber leider aufgrund diverser sprachlicher Barrieren keine besten Freunde geworden. Dieses Gefuehl hat sich dann noch verstaerkt, als ich um 07:00 Uhr, nach Schichtwechsel, den neuen Rezeptionisten fragte, und dieser mit sagte, dass das Hotel schon seit dem Vorabend eine Mitteilung fuer mich hatte, die sie aber leider nicht fuer noetig befunden haben, mir weiterzuleiten. (ja, ich habe dann noch einmal eine Stunde gewartet...)

Ab da ist aber alles glatt gelaufen. Um 08:00 Uhr kam dann tatsaechlich ein Auto und hat mich eingesammelt. Wir sind dann (mit einem Umweg ueber ein anderes Hotel, in dem wir ein Paar aus Suedafrika abgeholt haben und eine Mini-Stadttour) zum Hafen von Manaus gafahren, wo gerade Fisch- und Fruchtmarkt war. Der sah so ziemlich aus, wie jeder andere Markt auch: Viele kleine Buden mit vielen Menschen, die etwas (ver)kaufen wollen. Im Anschluss sind wir dann auf das erste Schnellboot umgestiegen und ueber den Geburtsort des Amazonas, die Stelle, an der der braune und der schwarze Fluss sich treffen, gefahren. Das ist echt beeindruckend, die beiden Fluesse fliessen dort nebeneinander her, ohne sich zu mischen, weil sie verschiedene Temperaturen und Fliessgeschwindigkeiten haben.

Nach ca. einer dreiviertelstunde Fahrt sind wir an einer "Anlegestelle" (Anlegestelle = 3 Bretter und 2 Seile) auf einen Bus umgestiegen und querfeldein (Teerstrasse, Schotterpiste, Pampa) zur naechsten "Anlegestelle" gerast, wo wir ein anderes Schnellboot bestiegen haben und zu unserer Unterkunft, der Dolphin-Lodge gebracht wurden. Dort sind wir um 11:00 Uhr Ortszeit angekommen, haben unsere Zimmer bezogen und mittaggegessen.

Anschliessend sind wir (wieder mit dem Schnellboot) ueber den Amazonas gefahren und haben Pflanzen und Tiere beobachtet: Affen, Delphine, Schildkroeten, Voegel, Wildschweine, Kaimane, Schmetterlinge, ... auf dem Rueckweg sind wir dann noch an der oertlichen Schule vorbeigefahren, dem Treffpunkt aller Einheimischen im Umkreis von ca. 50 km. Abends haben wir leckeren Caipirinha getrunken und sind dann schlafen gegangen.

Am Samstag morgen sind wir dann wieder frueh aufgestanden und nach dem Fruehstueck aufgebrochen zu einer dreistuendigen Dschungelexpedition zu Fuss. Dort haben wir wieder allerlei Pflanzen und Baume sowie Spinnen, Froesche, Heuschrecken, Schmetterlinge, Aras usw. gesehen und uns erklaeren lassen, wie man ein Dach aus Palmenblaettern baut.

Nach dem Mittagessen sind wir noch einmal umquartiert worden, da die Dolphin-Lodge ausgebucht war. Wir sind mit dem Boot in die andere Lodge gebracht worden, die von Weitem echt superschoen war. Bei genauerem Hinsehen, sind wir allerdings auf einer Baustelle gelandet, was sich unter anderem darin zeigte, dass ich neben den Luxusartikeln Vebtilator und Moskitonetz keine Eingangstreppe und kein Waschbecken hatte... Naja, ich hatte ja schliesslich Abenteuerurlaub gebucht :-) Damit ich das ganze nicht allein durchstehen musste, hatte ich stattdessen eine nette achtbeinige Mitbewohnerin. Eine Urwaldspinne von ca. 10 cm Groesse. Zugegebenermassen habe ich mir doch einige Sorgen gemacht, nachdem wir vormittags deren giftigen Artgenossen angeschaut hatten, ob ich die Nacht wohl ueberleben wuerde. Der Guide hat mir dann aber (ohne sie zu sehen) versichert, dass sie BESTIMMT nicht giftig sei. Um ihm das leichter glauben zu koennen, haben wir erst einmal einen Caipirinha getrunken und sind nach dem Abendessen auf Ruderbootstour geschaukelt, um nachtaktive Kaimane aufzuspueren.

Das hat auch hervorragend funktioniert, unser Guide hat einen gefangen (einen guten Meter gross), damit wir ihn aus der Naehe anschauen konnten, waehrend die beiden Mitreisenden hinter mir damit beschaeftigt waren, das einlaufende Wasser mit einem Sandfoermchen aus dem Boot zu schoepfen... Wir sind aber heile wieder gelandet und hatten nur ganz leicht nasse Fuesse ;-)

Nach weiteren Caipirinha wurde freunlicherweise doch noch die Spinne aus meinem Zimmer entfert und das Waschbecken war inzwischen eingebaut. Wir sind dann ins Bett und am naechsten moregn musste ich schon um 08:30 Uhr meinen Rueckweg antreten. Nach stundenlanger Warterei und einigen Komplikationen mit dem Flugzeug war ich dann um 02:00 Uhr auch endlich wieder in Salvador.

So, ich glaube, das wars, was ich zu berichten hatte, hier sind auch endlich die Fotos zu dem Wochenende:



Beijos e até logo!

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